Guten Tag. Ich komme aus einer Zeit, an die sich mancher hier noch erinnern mag, aber sie verblasst allmählich und es wird nicht mehr lange dauern, dass sie sich in die lange Reihe der Mythen einreiht. 2005. Ich beginne zu bloggen. Die Krimiwelt ist ein zögerlich aufblühendes Pflänzchen zwischen all den überdimensionierten Kunstblumen der Bestsellerei, es gibt ein paar zumeist kleinere Verlage, in deren Produkten nicht die Frage, ob der freundliche Herr Pfarrer den unfreundlichen Küster ermordet hat, im Mittelpunkt steht, es gibt ein paar Reihen, die uns aus aller Welt zusammensuchen, was Krimi ist oder sein könnte, es gibt – das Internet, das Web 2.0, den Blog, der auch das Blog genannt wird, es gibt – mich und ein paar andere Unverzagte, die dem Wahn verfallen sind, das Pflänzlein kritisch gärtnernd begleiten zu können, auf dass es blühe und gedeihe …
Und was gibt es heute? Immer noch die Kunstblumen, immer noch das Internet, immer noch Blogs, immer noch ein paar kleine Verlage und immer noch ein paar Unverzagte. Also hat sich doch nichts geändert? Oh doch. Aber ihr habt es wahrscheinlich noch nicht gemerkt. Und die, die in dieser veränderten Welt leben, haben es ebenfalls noch nicht bemerkt. Aber der Reihe nach.