Manchmal frage ich mich, warum ich mir überhaupt die Mühe machen soll? Eine Rezension zu schreiben, zu einem Buch, das entweder jeder selbst gelesen oder dessen Verfilmung man zumindest gesehen hat. Ein Buch, das in Worten nicht greifbar zu beschreiben, eben nicht zu rezensieren ist, da sich jedes Lob im Vergleich zu diesem Meisterwerk zwergenhaft klein ausnimmt und bedeutungslos wird. Wo anfangen, wo aufhören? Was hervorheben, was weglassen?
Jeder Versuch J.R.R. Tolkiens magisches Epos „Der Herr der Ringe“ zu interpretieren, in wenigen Zeilen zu erfassen, ist von vorne herein zum Scheitern verdammt. Und dennoch sitze ich nun hier, hämmere fleißig auf die Tastatur meines Laptops. Die Stirn zerfurcht, ob der Überlegung, wie ich die Rezension aufbauen, meine Liebe für diese drei Bücher hervorheben soll. Es ist die Situation, die jeder gute Schriftsteller bewältigen muss. Gefühle auf Papier zu bringen, Gedanken zu beschreiben, ohne dabei dem Leser die Möglichkeit zur eigenen Fantasie zu nehmen. Da ich kein guter Schriftsteller bin, sind meine Fähigkeiten dementsprechend limitiert. Großartig, herausragend, beeindruckend. Alles Adjektive mit denen ich einleiten könnte, um deutlich zu machen, welch Zauber uns in Tolkiens Welt erwartet, würden sie nicht täglich den Buchdeckel jedes neuen Bestsellers zieren, den Buchfreunden im Feuilleton, Fernsehwerbung oder Radiospots entgegen springen und somit ihre Bedeutung verlieren.
Faszination lässt sich nicht beschreiben, nicht auf andere übertragen. Wie oft ist es mir früher im Dialog mit Kunden in der Buchhandlung passiert, dass darüber gestöhnt wurde, wie langatmig diese Bücher sind. Wie lange es dauert, bis endlich was passiert. Dass die ganze Zeit nur über Hobbits lamentiert wird und diese seitenlang nur quer durch Mittelerde laufen. Wozu ein solches Buch durchlesen, ist stets die Frage? Und ich weiß darauf nie eine Antwort, denn – nein, ich finde diese Einleitung keineswegs langatmig, kann schon zu Beginn kein Wort Tolkiens überlesen, weil sich mit jedem Satz vor meinen Augen eine Welt öffnet, eine vergangene Zeit, die alles in den Schatten stellt und immer stellen wird, was mir jedes andere Buch oder jeder andere Film je wird bieten können. Jedes Wort ist für mich Mosaikstein eines immens großen Meisterwerks, kündet von Tolkiens jahrzehntelanger Arbeit und Hingabe für die Mythologie und Geschichte Mittelerdes, welche mit „Der kleine Hobbit“ seinen Anfang nahm und schließlich mit „Der Herr der Ringe“, der Schilderung des großen Ringkriegs, seinen Höhepunkt fand.
J.R.R. Tolkien hat diese Erzählung, die inhaltlich an Bilbos Ringfund in Gollums Höhle anknüpft, in sechs Bücher unterteilt und mit Anhängen und Registern versehen, welche weitere Details und Informationen der ohnehin epischen Geschichte hinzufügen. Zusammen bilden sie das Rote Buch der Westmark (Bilbos Tagebuch, das er nach Bruchtal mitnahm und das später Frodo zusammen mit eigenen Notizen ins Auenland zurückbrachte), das jedoch anstatt in einer Gesamtausgabe, entgegen dem Wunsch des Autors, anfangs in drei Bänden publiziert worden ist. „Die Gefährten“ (veröffentl. 29.7.1954), „Die zwei Türme“ (veröffentl. 11.11.1954) und „Die Rückkehr des Königs“ (20.10.1955).
Aufgrund dieser Erscheinungsform wird der Roman daher zumeist als Trilogie bezeichnet. Tolkien selbst jedoch war es immer wichtig zu betonen, dass er einen einzigen Roman geschrieben hat. Und als solchen werde ich „Der Herr der Ringe“ nun auch bewerten, wobei ich die leidige Diskussion über die verschiedenen deutschen Übersetzungen zu meiden versuche, auf die oft mehr eingegangen wird, als auf die Geschichte selbst. Nur soviel: Wer „Der Herr der Ringe“ in beiden Übersetzungen, also in der älteren von Margaret Carroux und in der neueren von Wolfgang Krege gelesen hat, wird danach ganz sicher nur noch zu ersterer tendieren, da Kreges moderner Ansatz nicht selten ganze Ausdrücke sinnentstellt und der herrlich altmodischen und auch altenglischen Sprache jeglichen Zauber raubt. Bestes Beispiel ist da Sams übliche Anrede für Frodo, „Herr“ (engl. Master), aus der in der neuen Übersetzung kurzerhand „Chef“ gemacht wurde. Carroux ist Tolkiens Urfassung dagegen erheblich näher geblieben und wird diesem besser gerecht, weshalb jedem Neuling auch diese Version (oder gar das englische Original) ans Herz gelegt werden kann.
Nun zu den drei Bänden der „Trilogie“, die Tolkien mit einem Vorwort einleitet, in dem er jede tiefere Bedeutung oder Botschaft des Buches verneint und damit indirekt auf zahlreiche Kommentare antwortet, welche eine allegorische Interpretation des Werks vorschlugen oder u.a. versuchten einen Zusammenhang zwischen den beiden Weltkriegen und „Der Herr der Ringe“ herzustellen. Tolkien überlässt es dem Ermessen des Lesers darin zu sehen, was er will. Ihm selbst lag es am Herzen ein Buch mit einer langen, fesselnden Geschichte zu schreiben.
„Die Gefährten“ (Erstes und Zweites Buch):
Tolkiens riesiges Epos beginnt bei den Kleinen, und zwar mit einem Bericht über die Bewohner des Auenlands und den Doppelgeburtstag der Hobbits Bilbo Beutlin und seines Adoptivsohns Frodo. Bilbo hat mit 111 Jahren ein selbst für Hobbits sehr hohes Alter erreicht und Frodo wird mit 33. nun endlich volljährig. Grund genug für die gerne schlemmenden und noch lieber feiernden Bewohner des Auenlands ein großes Fest zu organisieren, das den meisten für viele Jahre im Gedächtnis bleiben soll. Während einer Rede gegen Ende macht sich nämlich Bilbo mithilfe seines Ringes (Wer Näheres wissen will, lese bitte „Der kleine Hobbit“. Noch ausführlicher auf den Ringfund einzugehen, würden den hier ohnehin arg strapazierten Rahmen einer üblicher Rezension endgültig sprengen) vor den Augen der Zuhörer unsichtbar. Vergnügt schlendert er nach Hause, um seine bereits gepackten Sachen zu sammeln und sich auf den Weg nach Bruchtal, ins Land der Elben, zu machen. Allein Gandalf, der weise Zauberer, hat Bilbos kleines Kabinettsstück durchschaut und wartet im Beutelsend bereits auf ihn. Er hält wenig vom leichtfertigen Gebrauch des Rings und überredet den anfangs widerwilligen Bilbo, sein wertvollstes Stück für Frodo zu hinterlassen. Als dieser ihn schließlich nach Bilbos Abreise überreicht bekommt, ermahnt Gandalf den neuen Besitzer, diesen keinesfalls zu benutzen.
Fast 17 Jahre gehen ins Land, bis Gandalf, der immer nur kurz im Auenland vorbeigeschaut hat, Frodo ein weiteres Mal besucht. Er hat Studien über den Ring betrieben und wirft diesen nun zu einer „letzten Probe“ ins Feuer des Kamins. Als er ihn herausholt, wird ein Text in der Sprache Mordors sichtbar. Geschrieben in elbischen Buchstaben steht dort:
„Ein Ring sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben,
und ewig zu binden.“
Gandalfs schlimmste Befürchtung hat sich bewahrheitet. Es handelt sich bei dem Ring um den „Einen Ring“ des „Dunklen Herrschers“ Sauron. Und dieser ist wiedererstarkt im Lande Mordor und auf der Suche nach seinem verlorenen Schatz, der ihm seine Gestalt und alle Macht wiedergeben soll. Gandalf rät Frodo zum baldigen Aufbruch aus dem Auenland und zur Flucht nach Bruchtal. So macht sich Frodo eines Tages gemeinsam mit seinem Gärtner Samweis „Sam“ Gamdschie auf den langen Weg, der ihn quer durch den Westen Mittelerdes bis ins Reich der Elben und in die Höhlen der Zwerge führt … stets verfolgt von den „schwarzen Reitern“, bösen Dienern Saurons, die ihm und seinen Gefährten nach dem Leben trachten.
„Die zwei Türme“ (Drittes und Viertes Buch):
Der in Bruchtal geschlossene Bund der neun Gefährten ist am Rande der Rauros-Fälle zerbrochen. Gandalf ist beim Kampf mit einem Balrog in die Tiefen Morias gestürzt, Frodo und Sam alleine in die Emyn Muil geflüchtet, Boromir bei der Verteidigung von Merry und Pippin im Kampfe gegen ein Heer von Orks gefallen. Aragorn, Legolas und Gimli nehmen nun die Verfolgung der entführten Hobbits auf, wobei sie ihr Weg bis an die Grenze des alten Fangorn-Walds führt. Dort treffen Merry und Pippin, denen bei einem Kampf zwischen den Orks und den Reitern Rohans die Flucht gelungen ist, auf Baumbart. Einen uralten, baumähnlichen Riesen vom Geschlecht der Ents. Nach langem hin und her erkennt der Hirte des Waldes die Gefahr, in der Mittelerde schwebt. Er sammelt sein Volk und zieht gen Isengart, um Sarumans Herrschaft ein Ende zu bereiten. Aragorn, Legolas und Gimli sind währenddessen einem alten Freund begegnet. Gemeinsam macht man sich auf den Weg zu König Théoden von Rohan, der lange von Saruman verhext, dem bösen Zauberer den Krieg erklärt. Bei der Festung Helms Klamm kommt es zu einer gewaltigen Schlacht.
Zur gleichen Zeit nähern sich Frodo und Sam Mordor. Geführt werden sie ausgerechnet von Gollum, dem früheren Besitzer des Rings. Während Frodo Mitleid mit dem armen Geschöpf hat, bleibt Sam misstrauisch. In den dunklen Höhlen oberhalb von Minas Morgul scheint ihre Mission schließlich zu scheitern … bis Sam sich ein Herz nimmt und zur Rettung eilt.
„Die Rückkehr des Königs“ (Fünftes und Sechstes Buch):
Gandalf und Pippin sind nach einem waghalsigen Ritt auf Schattenfell in Gondor angekommen und bereiten gemeinsam mit Denethor, Boromirs Vater und Truchsess, die Verteidigung der Stadt Minas Tirith vor, die sich schon bald von Saurons Streitkräften belagert sieht. Doch Hilfe naht – während Merry an der Seite der als Mann verkleideten Eowyn in der Streitmacht Rohans nach Gondor reitet, wählen Aragorn und die Dúnedain die Pfade der Toten, um in den südlichen Reichen der Menschen Hilfe zu suchen und eine alte Schuld einzufordern. Auf den Feldern des Pelennor kommt es zur größten Schlacht des Dritten Zeitalters. Die Hoffnung jedoch liegt weiter im Osten, wo Sam und Frodo sich unter Qualen zum Schicksalsberg schleppen, um den Einen Ring in das Feuer zu werfen, in dem er geschmiedet wurde und damit Saurons Herrschaft zu beenden. Die Zukunft aller freien Völker Mittelerdes liegt in ihren Händen …
Soweit die drei Bände, die zusammen die große Erzählung des Ringkriegs bilden, welche als „Der Herr der Ringe“ in die Geschichte der Literatur eingegangen ist und als grundlegendes Werk der High Fantasy gilt. Jedwede seitdem veröffentlichte Geschichte, von George R. R. Martins „Eis und Feuer“-Saga über Robert Jordans „Das Rad der Zeit“ bis hin zu Tad Williams „Osten-Ard“-Zyklus, fußt auf Tolkiens Stil, auf seiner Art des Erzählens. Kaum ein anderes Buch wurde so oft verkauft, so viel gelesen und in so viele Sprachen übersetzt. In der großen Riege der erfolgreichsten Romane des 20. Jahrhunderts nimmt „Der Herr der Ringe“ einen Spitzenplatz ein. Und das völlig zurecht, denn Tolkien ist gelungen, woran viele vorher und nachher gescheitert sind: Eine Geschichte zu erzählen, die voller Magie und Zauber ist, voller sagenhafter Dinge wie Drachen, Zwerge und Trolle – und die sich doch wie ein Bericht aus einer längst vergangenen Zeit liest. Er hat eine Welt geschaffen, Mittelerde, die greifbar ist, an deren Existenz man glaubt und an der man gar nicht zweifeln will und kann, da jede geschilderte Begebenheit, jeder Pinselstrich auf der detaillierten Karte (die man stets neben sich liegen hat), uns daran glauben lässt. Glauben, dass wir hier den Erzählungen eines Chronisten lauschen, der von Dingen erzählt, die passiert sind, bis der Schatten des Vergessens über sie hinweggezogen ist.
Tolkien macht auf jeder Seite, in jedem Satz und jeder Zeile eine Welt lebendig, die gefangen nimmt. Wenn man mit den Hobbits durch den dunklen Wald hinter Bockland wandert, durch vernebelte Hügelgräberhöhen taumelt oder mückenverseuchte Sümpfe watet, ist man als Leser kein Beobachter mehr, sondern Teil der Gemeinschaft. Wie kein anderer Autor vermag es Tolkien Bilder zu wecken, die Fantasie anzuregen. Seine Motive sind dabei so vielfältig wie die eigentliche Geschichte. Es gibt lange Passagen, in denen die Natur (der Tolkien große Beachtung geschenkt hat), Wanderschaft und die Heimat im Mittelpunkt stehen. Dann wiederum Teile wo gewaltige Schlachten geschlagen werden oder über die Tücken der Politik philosophiert wird. Lachte man eben noch über eine witzige Stelle, ist man wenige Seiten später plötzlich den Tränen nahe, gerührt von Tolkiens warmen und gefühlvollen Worten, die direkt unser tief verborgenes Inneres zu treffen scheinen. „Der Herr der Ringe“ zu lesen, bedeutet an etwas Großem, Bedeutsamen teilzunehmen, bilden doch die hier geschilderten Ereignisse nur die Krone eines riesigen Baums, dessen weitverzweigte Äste noch viele weitere Geschichten unerzählt lassen.
In diesem Buch findet eine jahrtausendalte Entwicklung ihren Schlusspunkt, welche in der „Altvorderenzeit“ ihren Ursprung hatte. Eine Zeit, die in zahlreichen Liedern und Gedichten immer besungen wird und deren geschichtliche Hintergründe im Kapitel „Anhänge und Register“ nochmal ausführlich beleuchtet werden. Tolkien hat damit mehr als nur ein Buch geschrieben. Er hat eine eigene Welt kreiert, ihre Geschichte, ihre Sprachen, ihre Schriften, ihre Völker samt Kultur und ihre geographischen Merkmale. Die Komplexität von „Der Herr der Ringe“ – sie ist konkurrenzlos und unerreicht. Wann immer ich dieses Buch in die Hand nehme, in der Regel alle drei bis vier Jahre, stehe ich stets aufs Neue unter dem Banne von Tolkiens Zauber, genieße ich jede noch so kleine Einzelheit.
Es ist ein Werk, das zeitlos ist wie seine Botschaft ans uns Menschen, ein Werk, das die Macht des geschriebenen Worts auf eine Art und Weise verdeutlicht, wie das kein anderes Buch vermag. Natürlich setzt es Geduld beim Leser voraus. Nicht jedem werden die vielen Erklärungen liegen, die vielen Abweichungen vom roten Faden, die lyrischen Verse, die ausschweifenden Lieder, das Zurückbesinnen und das Inne halten. Um es in Baumbarts Worten zu sagen: Zu „hastig“ sollte man nicht sein. Nein, man muss sich einlassen auf dieses Buch und die damit verbundene Entschleunigung. Sich an der Hand nehmen lassen von Tolkien, der uns durch eine Geschichte von Freundschaft, Liebe, Verrat und Erlösung führt, die so ganz anders ist, als alles was wir kennen – und doch so ähnlich. Eine Geschichte, welche bei all ihren Irrwegen und Hindernissen, im Angesicht all der Dunkelheit, auch uns zwischen den Zeilen Hoffnung spendet, uns ermutigt den Glauben nicht zu verlieren. So sind es immer wieder Samweis Gamdschies Worte, die mich persönlich in meinen schwärzesten Stunden, meinen schlimmsten Momenten getragen und bestärkt haben:
„Ich weiß, es ist alles falsch, eigentlich dürften wir nicht hier sein an diesem Ort. Aber wir sind hier. Das ist wie in den großen Geschichten, Herr Frodo, in denen die wirklich wichtig waren. Voller Dunkelheit und Gefahren waren sie, manchmal wollte man das Ende gar nicht wissen. Denn wie könnte so eine Geschichte gut ausgehen? Wie könnte die Welt so wie vorher werden, wenn so viel Schlimmes passiert ist?
Aber letzten Endes geht auch er vorüber, dieser Schatten, selbst die Dunkelheit muss weichen. Ein neuer Tag wird kommen und wenn die Sonne scheint, wird sie umso heller scheinen!
Das waren die Geschichten, die einem im Gedächtnis bleiben, die irgendetwas zu bedeuten hatten, selbst wenn man zu klein war, sie zu verstehen!
Aber ich glaube, Herr Frodo, ich verstehe jetzt, ich weiß jetzt – die Menschen in diesen Geschichten hatten stets die Gelegenheit umzukehren, aber sie taten es nicht, sie gingen weiter, weil sie immer an etwas geglaubt haben! (…) Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo, und dafür lohnt es sich zu kämpfen!„
Und wenn sich dann am Ende unsere Finger langsam von den Seiten lösen, wir von den Gestaden der Grauen Anfurten aus, durch tränenverhangene Augen von unseren Freunden Abschied nehmen, erinnern wir uns mit einem kleinen Lächeln an Gandalfs Worte:
„Ich will nicht sagen, weinet nicht. Denn nicht alle Tränen sind von Übel.„
Farwell, my friends, until we meet again. The next time …
Egal wie viele tausend Bücher sich eines Tages gelesen oder ungelesen in meiner eigenen kleinen Bibliothek befinden werden. „Der Herr der Ringe“ wird für immer und ewig unerreicht bleiben. Eine jede Leserratte hat dieses eine, dieses besondere Buch, an dem ihr Herz hängt und das weit über allen anderen thront – Tolkiens Fantasy-Meisterwerk ist meins. Das schönste, das traurigste, das spannendste und das mitreißendste Stück Literatur, das ich je gelesen habe – und ja, eins das ich über alle Maßen liebe. Und so hoffe ich auch für andere etwaige Leser, die es vielleicht doch noch nicht kennen:
„Möge es Dir ein Licht sein an dunklen Orten, wenn alle anderen Lichter ausgehen.“
(An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis: Diese Besprechung hat – meines Erachtens auch merklich – mehr als zehn Jahre auf dem Buckel und wurde für die Veröffentlichung an dieser Stelle nur geringfügig geändert. Ich hoffe mich doch qualitativ seitdem etwas gesteigert zu haben, wollte aber jedoch gleichzeitig das damals eingefangene Gefühl, meine Liebe zu Tolkien, unverfälscht ins Hier und Jetzt transportieren. Und hoffe inständig, das ist immer noch gelungen.)
Wertung: 100 von 100 Treffern
- Autor: J. R. R. Tolkien
- Titel: Der Herr der Ringe
- Originaltitel: The Lord of the Rings
- Übersetzer: Margaret Carroux
- Verlag: Klett Cotta
- Erschienen: 03.2019
- Einband: Hardcover
- Seiten: 1293 Seiten
- ISBN: 978-3608964288
Da muss man nicht mehr viel zu sagen.
Von meinem Mann stehen auch verschiedene Ausgaben im Regal.
Danke und liebe Grüße
Nina
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Es gibt halt Titel, von denen kann man nicht genug Ausgaben haben. ;-) Bei mir ist es „Der Herr der Ringe“.
LG zurück
Stefan
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Geht mir genauso. Dieses wahnsinnig melancholische, herzzereißende Ende, dass das Gute zwar gesiegt hat, Mittelerde aber nie wieder dasselbe bzw. dieselbe sein wird.
Aber: Chef?!!!!
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Seit 2012 wird die Krege-Version mit „Chef“ nicht mehr vertrieben. Wird seitdem in überarbeiteter Version herausgebracht. Ändert meines Erachtens aber nichts daran, dass die Carroux-Übersetzung um Welten (oder sollte ich sagen Mittelerden?) besser ist. – Und ja, stimmt. Der Sieg ist ja doch am Ende schal, wenn man bedenkt, was dafür geopfert wurde bzw. wie sich das Antlitz der Welt (z.B. im Auenland) geändert hat. Man erinnere sich an auch den letzten Marsch der Ents. Eben darin liegt dann aber ebenfalls eine Botschaft dieses Buches. Wenn man das Böse zu lange gewähren lässt, geht vieles unwiederbringlich verloren.
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Ah, ok. Ich kenne nur die alte Übersetzung, hab das Buch seither immer auf Englisch gelesen. Ja, genau. Das ist auch ein Umweltthema – damals schon!
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Deine Begeisterung für das Buch schimmert aus jeder Zeile. Und ja, ich bin ursprünglich durch einen Schüler, der ein Referat dazu gehalten hat, überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden. Ich dachte ja immer, Fantasy sei nix für mich. Aber das Referat war so toll, dass ich mich zähneknirschend auf eine Lektüre eingelassen habe und vermutlich hoffte, alle meine Vorurteile bestätigt zu sehen. Pustekuchen, es ist ein großartiges und einzigartiges Werk, das viele Regalmeter an anderer Literatur ersetzt und nahezu alle Plotvarianten bereits durchgespielt hat. Ich hätte auch große Lust, es gleich wieder aus dem Regal zu ziehen. LG Anna
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Ja, ich denke aufgrund dieser falschen Vorstellung von Fantasy per se, haben schon viele (zu ihrem Nachteil) einen Bogen um „Der Herr der Ringe“ gemacht und damit, wie du treffend sagst, ein einzigartiges Werk verpasst. Und gerade zu dieser Jahreszeit juckt es mich immer in den Fingern, wieder einen Ausflug nach Mittelerde zu machen.
Übrigens: Bald erscheint eine wunderschöne, von Tolkien persönlich illustrierte Ausgabe im Schuber bei Klett-Cotta. Ich werde wohl zugreifen. :-)
LG zurück & schönes WE
Stefan
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Danke für den Hinweis auf die geplante Ausgabe. Hier stehen bisher nur die englischen Taschenbücher und die Krege-Übersetzung. Und „Exploring J. R: R: Tolkien‘s The Hobbit“ von Corey Olsen. Irgendwo im Antiquariat zugelaufen. Ungelesen. Warte noch auf den Lottogewinn, um endlich genügend Zeit zu haben :-) LG Anna
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Dann warten wir wohl beide auf denselben. 😁 LG
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